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News 2021

09.02.2021

SpallArt Prize Gewinner 2021: Elliott Mickleburgh

Sponsor: Sammlung SpallArt
Verwaltet vom Salzburger Kunstverein

Der Salzburger Kunstverein gibt den Gewinner des internationalen SpallArt Prize Salzburg 2021 bekannt.

Der SpallArt Prize Salzburg ist ein Preis für herausragende Leistungen in zeitgenössischer Fotografie. Er wird von SpallArt gesponsert und besteht aus einem Preisgeld von 4.000 €, einer einmonatigen Residency (Okt. 2021) und einer Einzelausstellung im Salzburger Kunstverein (Okt.-Nov. 2021).

Elliott Mickleburgh Preisträger des SpallArt Prize Salzburg 2021
Die Jury hatte 138 Bewerbungen zu berücksichtigen. Nach einer intensiven Beurteilungsphase wurde eine Shortlist erstellt; danach wurde der in London lebende amerikanische Fotograf Elliott Mickleburgh als Gewinner des Preises ausgewählt.

Die Jury bestand aus Christiane Kuhlmann (ehemalige Kuratorin für Fotografie und Medienkunst, Museum der Moderne, Salzburg), Gregor Neuerer (Künstler, Fotograf, Professor für Fotografie und Neue Medien, Mozarteum Salzburg) und Karin Peyker (Künstlerin, Fotografin und Vorstandsmitglied des Salzburger Kunstvereins).

Jury Begründung: SpallArt Prize Salzburg 2021

Die Jury war beeindruckt von der überwältigenden Anzahl der Einreichungen und dankt allen Künstler_innen sowie Ihren Unterstützer_innen sehr herzlich dafür. Die Vorschläge kamen aus der ganzen Welt, was zum einen die Reichweite und Ausstrahlung der Residency im Salzburger Kunstverein belegt. Zum anderen lässt sich aber auch der enorme Bedarf an Entwicklungsmöglichkeiten und Unterstützung ablesen, so wie sie Andra Spallart hier ermöglicht.

Vor allem hat die Jury Elliott Mickleburghs konzeptuelle Arbeitsweise überzeugt. Im Medium der Fotografie untersucht Mickleburgh gesellschaftliche Normen und hinterfragt Vorstellungen der Religiosität, die er mit queeren Bildmustern abgleicht.

Biblische Themen transferiert er in unsere heutige Zeit und hebt parallel dazu die konstruierte Künstlichkeit dieser Vorstellungen und der Studiofotografie hervor. Schnittmarken des Abzuges oder Farbbalken sind in die Komposition integriert, Angaben der Photoshop-Dateien fließen mit in den Titel ein und sind direkt auf dem Print positioniert. Es entsteht der Eindruck der Unfertigkeit, der aber durch die präzise und exakte Bildausführung konterkariert wird. Mickleburgh orientiert sich in der eingereichten Serie zur Erscheinung des Erzengels Gabriels am Stil der Magazinkultur, der Mode- oder Werbefotografie. Seine visuellen Recherchen haben dadurch etwas Plakatives, bei denen es sowohl um die Verheißungen der Warenwelt, als auch der Spiritualität unserer Zeit geht.

Mickleburgh hat im Sommer 2020 am Londoner Royal College of Art sein Postgraduiertenstudium bei Sarah Jones mit dem Thema Der Künstler als Frankenstein (The Artist as Frankenstein) abgeschlossen. In einer Performance plädierte er dafür, dass künstlerische Praxis integraler Bestandteil unserer Welt und Gesellschaft sein sollte. Ein wichtiges Statement in dieser krisenreichen Zeit.

Die Jury kam zu einem einstimmigen Urteil und ist überzeugt, dass Elliott Mickleburgh während seiner Residency und mit der gleichzeitigen Ausstellung einen interessanten und wichtigen Impuls im Programm des Salzburger Kunstvereins setzen wird und gratuliert ihm schon jetzt dazu.

Elliott Mickleburgh ist ein in London lebender Künstler und Autor. Jüngste Ausstellungen von Mickleburghs Arbeit umfassen With Fists, it Kicks, it Bites... bei TJ Boulting in London; Everything the Same, Everything a Little Different bei The Art Academy in London; und Rulers bei Coco Hunday in Tampa. Seine akademischen Arbeiten wurden in Print- und Online-Publikationen veröffentlicht, wie z.B. THE SEEN, Notes on Metamodernism und Art in Print veröffentlicht. Seine Belletristik wurde in der New New Yorker Zeitschrift Storyfile sowie zuletzt in dem Katalog Fall Into Place, der anlässlich der oben genannten Ausstellung bei TJ Boulting erschien. Er hat einen Bachelor of Fine Arts mit einem Nebenfach in Visual Critical Studies an der School of the Art Institute of Chicago und einen Master of Arts in Fotografie vom Royal College of Art in London.

Über Spallart
Die private Kunstsammlung SpallArt entstand aus Andra Spallart’s Begeisterung für die Möglichkeiten der Fotografie, unsere Wahrnehmungen zu hemmen, zu verwehren oder herauszufordern. Ende der 1980er Jahre erwarb sie ihre ersten zeitgenössischen Foto- und Videoarbeiten. Die Sammlung begann mit Schwerpunkt österreichische Fotografie und hat sich um eine europäische und internationale Ausrichtung erweitert. Seit 2011 ist die Sammlung in der Öffentlichkeit zunehmend durch diverse Buchprojekte und Ausstellungen präsent, z.B. zeigte Andra Spallart kuratierte Ausstellungen im Foto-Raum in Wien. Auch nach dem Umzug nach Salzburg erweitert sich die Sammlung stetig. Temporäre Pop-up Ausstellungen im dortigen Kunstlager zeigen und vermitteln unter dem Titel „Open Space“ regelmäßig Ausschnitte der fotografischen Themenbreite. Die gesamte Sammlung wird online präsentiert. www.sammlung-spallart.at

Über den Salzburger Kunstverein
Der SpallArt Prize Salzburg wird vom Salzburger Kunstverein verwaltet. 1844 gegründet ist der Salzburger Kunstverein eine langjährige und führende Organisation für zeitgenössische Kunst. Mit Sitz im Künstlerhaus, erbaut 1885, organisiert der Salzburger Kunstverein rund zwölf Ausstellungen mit nationaler und internationaler Kunst pro Jahr. Seit 2014 ist Séamus Kealy der Direktor.

SpallArt Bewerber_innen:
Insgesamt 138, davon weiblich: 78, männlich: 60
Deutschland: 41
Österreich: 33
USA: 8
Italien: 7
Frankreich, UK: 5
China, Spanien, Kanada: 4
Russland: 3
Iran: 2
Argentien, Australien, Indien, Belarus, Finnland, Griechenland, Irland, Israel, Japan, Kenia, Kosovo, Luxemburg, Montenegro, Niederlande, Nigeria, Rumänien, Serbien, Slowenien, Sudan, Schweiz, Thailand, Ukraine: 1

Elliott Mickleburgh, XX.XX.XX (Blue Screen Cosmetics Test for the Archangel Gabriel), 2019, archivalischer Tintenstrahldruck, A3, 40 x 50 cm gerahmt, courtesy the artist

Elliott Mickleburgh, XX.XX.XX (Blue Screen Cosmetics Test for the Archangel Gabriel), 2019, archivalischer Tintenstrahldruck, A3, 40 x 50 cm gerahmt, courtesy the artist

Elliott Mickleburgh, Foto © Sara MarinangeliElliott Mickleburgh, XX.XX.XX (Blue Screen Cosmetics Test for the Archangel Gabriel), 2019, archivalischer Tintenstrahldruck, A3, 40 x 50 cm gerahmt, courtesy the artistElliott Mickleburgh, XX.XX.XX (Apple Box Elevations for the Archangel Gabriel’s Descent), 2020, courtesy the artistElliott Mickleburgh, XX.XX.XX (Prop Continuity Log for a Scene in the Archangel Gabriel’s Office) No. 1, 2021, courtesy the artistElliott Mickleburgh, jewelryColourways_SS19_BacklitConifer_38596.psd, 2018, courtesy the artistElliott Mickleburgh, jewelryColourways_SS19_BalticExhale_59505.psd, 2018, courtesy the artistElliott Mickleburgh, The Apparent Solar Time on 48° 25' 8Elliott Mickleburgh, Damnatio Memoriae (I’m not going to call you anymore, but I might still think about you now and then.), 2017, courtesy the artist