18.07.–15.09.2013
Kabinett

Besetzt. ORTung 2012

Pressekonferenz:
Mittwoch, 17. Juli 2013, 11 Uhr
Eröffnung:
Mittwoch, 17. Juli 2013, 20 Uhr

„Besetzen“ artikuliert insbesondere seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts die wiederkehrende Forderung der Zivilgesellschaft nach politischer oder sozialer Neugestaltung. Im Arabischen Frühling, Europäischen Sommer, Amerikanischen Winter und aktuell im aufkeimenden türkischen Sommer gingen hunderttausende Menschen auf die Straßen und begannen, alle ihnen zur Verfügung stehenden sozialen, intellektuellen und kulturellen Ressourcen bereit zu stellen. Die okkupierten Orte dienen nunmehr dazu, die Bruchlinien der Gesellschaft als „großes Ganzes“ sichtbar zu machen und in ihnen einen demokratischen Versammlungs- und Verhandlungs(stand)ort aufzutun.

Im Mittelpunkt der ORTung 2012 in Strobl stand die Frage von „besetzt sein“, also dem, was bereits als okkupiert betrachtet wird, in ihren historischen, politischen, wirtschaftlichen aber auch emotionalen Deklinationen. Was heißt dies in Bezug auf gegenwärtige künstlerische Handlungsfelder? Wie kann die Umformulierung besetzter Bedeutungen vonstatten gehen? Wer definiert, ob es sich dabei um ein privates oder ein öffentliches Tun handelt, und ab wann wird dieses politisch? Welche Ordnungskräfte steuern deren Übergänge? Mit diesen Fragen haben sich die sieben eingeladenen Künstler_innen aus sieben Ländern in einem vermeintlich idyllischen Tourismusort fernab von urbanen Protestrhetoriken und sichtbaren Konfliktzonen zwei Wochen lang beschäftigt. Die Ergebnisse werden nun in der Ausstellung präsentiert.

Das Residency-Programm ORTung der Salzburger Landesregierung fand zum zehnten Mal vom 20. Juli bis 3. August 2012 in Strobl statt. Dem zweiwöchigen Programm folgen jedes Jahr sieben internationale Künstler_innen, die von einer Jury (Maren Richter, Hemma Schmutz, Astrid Wege) vorgeschlagen werden. Wie bereits die Jahre zuvor wurde auch 2012 ein loser thematischer Rahmen vorgegeben, anhand dessen die Künstler_innen Strobl und die umliegende Region erkunden, erforschen und als Inspiration nehmen sollten.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

Künstler_innen: Larissa Aharoni, Cäcilia Brown, Yane Calovski, Mahmoud Khaled,
Aino Korvensyrjä, Daniel Seiple, Bo Zheng