12/2008
–01/2009
 
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Termine 2008

11.12.2008–25.01.2009
Ausstellung

Nabila Irshaid
Disko Diwan

Eröffnung: 10. Dezember 2008, 20 Uhr

Kunstgespräch mit Nabila Irshaid
8. Januar 2009, 20 Uhr

Zeitgleich mit der Jahresausstellung im Großen Saal eröffnete der Salzburger Kunstverein im Kabinett die Ausstellung „Disko Diwan“ von Nabila Irshaid, der Förderpreisträgerin des Landes Salzburg 2007.

Nabila Irshaid variierte in ihrer Ausstellung die Tradition des *Mu´allaqat. Dazu wurden im Kabinett vier Gedichte zu den Themen Liebe und Glauben auf durchsichtigen Folien an die Wand appliziert. Die Gedichte aus der arabischen und jüdischen Kultur wurden in der Originalsprache der jeweiligen Autoren (Ibn Arabi, Abu l-Ala’ Al-Ma’arri, Hilde Domin und Mahmoud Darwish) angebracht. Die Poesie wurde damit vom papiernen Träger befreit und die Schrift als Bedeutungsträger und Ornament im dreidimensionalen Raum wahrgenommen. Die Gedichte thematisierten die ”Religion der Liebe“ als universellen Glauben, den Glauben des Herzens. Gleichzeitig waren die erst kürzlich vom ägyptischen Komponisten Hossam Mahmoud und dem österreichischen Komponisten Herbert Grassl vertonten Gedichte aus vier Lautsprechern zu hören. Im abgedunkelten, auberginefarbigen und nur durch eine Diskokugel erleuchteten Kabinett wurde somit eine sinnliche Rauminstallation geschaffen, in welcher die/der BetrachterIn im Spiel des Lichtes die Gedichte visuell und auditiv entdecken und zusammensetzen konnte. Deutlich gemacht werden sollte vor allem der Blick auf das Verbindende zwischen den Kulturen und Religionen.

*Mu´allaqat ist eine vorislamische Gedichtsammlung des 4. Jahrhunderts und die Überlieferung besagt, dass die einzelnen Gedichte auf Stoffbahnen in der Ka´aba in Mekka aufgehängt waren. Jeder, der den heiligen Ort betrat, sollte auch mit Poesie in Berührung kommen.

Nabila Irshaid wurde 1964 in Osnabrück, Deutschland geboren und lebt und arbeitet in Salzburg. Sie hat zwischen 1994 und 1999 an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg studiert. Sie behandelt in ihren Filmen, Videoarbeiten und Installationen immer wieder Fragen kultureller Differenz. Im Rahmen von „OFFMozart“ entwickelte sie 2006 die Installation „FLYING CARPET“, die sie u. a. im Museum der Moderne Salzburg Rupertinum präsentierte.


Ausstellungsansichten 2008