09–11
2008
 
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Termine 2008

25.09.–30.11.2008
Ausstellung im Café Cult #36

Eva Musil
Wallpaper

Eröffnung: 10. Dezember 2007, 19 Uhr

„Wallpaper“ ist die zweite Arbeit einer Serie mit dem Titel „12m²“, die sich mit Multiplikation und Muster auseinandersetzt. Als Anfangsmotiv dient jeweils ein Foto/Standbild einer einzelnen Plattenbau-Platte, die die Abmessungen 4 x 3 m hat.

„Wallpaper“ ist eine Weiterentwicklung des Spiels mit Ausschnitt/Motiv/Vervielfältigung zu Objekt oder Bild. Eine Tapete für sich ist bereits ein Objekt, sie ist ein gemusterter Gebrauchsgegenstand aus Papier. Muster funktionieren meistens nach dem Prinzip Motiv mal x=Muster (eine Blume mal x=Blümchentapete), es gibt also keinen Bedeutungsgewinn durch die Multiplikation. Das Muster von „Wallpaper“ hat die Eigenart, dass das Motiv den Ausschnitt eines Gegenstandes zeigt, der sich durch die Wiederholung der immer gleichen Elemente zusammensetzt. Wird ein Element wie ein Muster angewendet entsteht ein Bild, das Muster ist kein Muster mehr, sondern die Abbildung eines Hochhauses. Der Hauptaspekt der Arbeit liegt darin, dass sich ihr Wesen somit nicht manifestiert, sondern zwischen Objekt und Bild oszilliert.

Die erste Arbeit entstand im Rahmen der Medienkunst-Ausstellung „fragmented/reassembled“ im Winter 2007, die in der Fernseherabteilung einer Elektromarktkette in der Linzer Landstrasse stattfand. Im Verkaufsraum standen alle ausgestellten Screens als Präsentationsfläche zur Verfügung. Eine Arbeit wurde jeweils simultan auf allen Bildschirmen gezeigt. Dieses Setting brachte eine automatische Vervielfältigung des gezeigten Videobildes mit sich. Um diese Multiplikation inhaltlich zu nutzen, verwendete Eva Musil Standbilder einzelner „Platten“, die sich in der Ausstellung wieder zu einem „Bau“ zusammensetzten und so zu ihrem Ursprungspunkt zurückkehrten.

Eva Musil studierte von 1994-2002 Bühnenbild und Kostümdesign am Mozarteum Salzburg. Seit 2002 ist sie freie Mitarbeiterin bei den Salzburger Festspielen. Eva Musil kuratierte die Ausstellung Konstruktive 07 und stattete Performances wie „Death in the count of 9“ von H. Lepka oder „waveforms“ von senselabor aus. 2008 gewann sie gemeinsam mit Margit Berger den Wettbewerb für die Neugestaltung des Raum für Architektur/Initiative Architektur, der im Mai 2008 umgesetzt wurde.

Wallpaper, 2008, bedruckte Vliestapete, 320 x 46,5 cm

Wallpaper, 2008, bedruckte Vliestapete, 320 x 46,5 cm
Foto: Eva Musil