04–07
2008
 
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Termine 2008

24.04.–06.07.2008
Ausstellung

Bildpolitiken

Eröffnung: 23. April 2008, 19 Uhr

Denken in Bildern: Diskussionsrunde mit den anwesenden KünstlerInnen,
24. April 2008, 19 Uhr

SOME: houses, women: Diaprojektion und Textperformance mit Judith Fischer, Künstlerin und Schriftstellerin,
27. Mai 2008, 19 Uhr

Dialogführung: 29. Mai 2008, 19 Uhr

Über Bildarchive: Vortrag mit Antje Ehman und Harun Farocki, 1. Juli 2008, 19 Uhr

Thema der Gruppenausstellung waren Bildarchive von KünstlerInnen, die auf einem politischen Hintergrund beruhen bzw. eine politische Motivation haben. Ausgangspunkt für die Schau war die künstlerische Arbeit von Christian Boltanski, welche gerade im Jahr 2008, 70 Jahre nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland, nicht in Vergessenheit geraten sollte. Das Sammeln, Ablegen, Ordnen und Neuarrangieren von gefundenen Bildern dient einer Reihe von KünstlerInnen als „bildnerisches Denken“, sie versuchen der Flut von Bild-Information so Struktur und Sinn zu verleihen. Einige KünstlerInnen benutzen diese Archive vorwiegend als Arbeitsmaterial, welches nie direkt in künstlerischen Arbeiten verwendet wird – vergleichbar vielleicht einer wissenschaftlichen Sammlung von Zitaten. Andere präsentieren ihre Bildersammlungen in immer neuen Zusammenstellungen. Neben dem psychologischen bzw. manischen Aspekt, der jedem leidenschaftlichen Sammeln zugrunde liegt und die/en KünstlerIn in ihrer/seiner Suche nicht zu einem Ende kommen lässt, fokussierte die Ausstellung vorwiegend politische Aspekte, welche im Fall von weiblichen Künstlerinnen sehr oft auch Fragen nach dem Körper und weiblicher Identität reflektieren. Historisch markiert Aby Warburgs Mnemosyne-Katalog einen wichtigen Ausgangspunkt, an welchem die Koinzidenz von wissenschaftlichen und künstlerischen Strategien offensichtlich wurde und so nebenbei die Neudefinition der Kunstgeschichte als „Bildwissenschaft“, welche auch populäres Bildmaterial berücksichtigt, eingeleitet wurde. Die Konzeptkunst der 1960er und 1970er Jahre, welche ebenfalls das serielle Denken betont, kam dem Sammeln und Präsentieren von gefundenem Bildmaterial entgegen. Schwerpunktmäßig wurden in der Schau aktuelle Positionen gezeigt, welche diese Tendenzen fortführen.

KünstlerInnen: Christian Boltanski,
Daniela Comani, Ines Doujak, Peter Friedl,
Isa Genzken, Bernhard Gwiggner,
Marcin Maciejowski, Lia Perjovschi,
Ingeborg Pluhar, Martha Rosler,
Stefanie Seibold, Ann-Sofi Sidén

Kuratorin: Hemma Schmutz Ausstellungsarchitektur:Nicole Six/
Paul Petritsch


Daniela Comani, Printed Woman, 2000, Diaprojektion, Detail