07–08
2003
 
Newsletter Suche Facebook Vimeo Twitter YouTube Instagram English

Termine 2003

09.07.–10.08.2003
Ausstellung | Kabinett

Carola Dertnig
Strangers

Eröffnung: 9. Juli 2003, 19 Uhr
Zur Ausstellung sprach Rike Frank, Wien

Im Rahmen der Reihe „Handlungsräume“

Die Videos von Carola Dertnig sind stark von ihren früheren Performanceauftritten und den Ansätzen historischer Performancekunst beeinflusst. Im Salzburger Kunstverein wurde das Video „Strangers“ erstmals präsentiert. Nach dem Text „Die Fremden“, 1940 von Lisl Karlstadt / Karl Valentin entstanden, geht es darin um die Frage, wie wir mit dem Thema Fremde in unserer Heimat umgehen und wie wir uns als Fremde in der Fremde verhalten.

Entstanden ist das Video im Rahmen der seit 1997 fortlaufend produzierten Slapstick-Serie „True Stories“, die auf wahren, zum Teil selbst erlebten Geschichten beruht und in der sich Realität und Inszenierung vermischen. Über das Mittel alltäglicher, beiläufiger Situationskomik, die sich an der Grenze zum Peinlichen oder Lächerlichen bewegt, thematisiert Carola Dertnig die (Selbst-)Wahrnehmung von Frauen in der „emanzipierten“ Gesellschaft. Als Protagonistin im (halb-)öffentlichen Raum ist sie gleichzeitig der Auslöser für unterschiedlichste Reaktionen fremder Personen. Ähnlich wie Buster Keaton übernimmt Carola Dertnig in den Videos die Rolle des Clowns – als Verweis darauf, dass wir in unserem Verlangen nach Perfektion umso leichter stolpern, je mehr wir versuchen, uns in ein System zu integrieren. „Ironie handelt von Widersprüchen, die sich nicht – nicht einmal dialektisch – in ein größeres Ganzes auflösen lassen, und von der Spannung, unvereinbare Dinge beeinander zu halten […]. Ironie handelt von Humor und ernsthaftem Spiel. Sie ist auch eine rhetorische Strategie und eine politische Methode, von der ich wünschte, dass sie von […] Feministinnen mehr beachtet würde.“ (Donna Haraway, 1995)

Carola Dertnig, geboren 1963 in Innsbruck, lebt in Wien

Carola Dertnig, Strangers, 2003

Carola Dertnig, Strangers, 2003

Carola Dertnig, Strangers, 2003