04–07
2009
 
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Termine 2009

23.04.–05.07.2009
Ausstellung im Großen Saal

Performing the East

Eröffnung: 22. April 2009, 19 Uhr
mit einer Performance von Tanja Ostojić

Während der Ausstellung fanden wöchentlich Performances und Vorträge statt.

Viele performative Arbeiten der 1970er Jahre aus den ehemaligen Ostblock-Staaten waren von politischem Protest getragen, insbesondere kamen das Geschlechterverhältnis, die künstlerische Position in einer kommunistischen Gesellschaft oder Kritik an den herrschenden Verhältnissen zur Sprache. 20 Jahre nach dem Zusammenbruch dieses politischen Systems zeigte die Ausstellung „Performing the East“ eine Auswahl dieser performativen, künstlerischen Szene, wobei den historischen Projekten zeitgenössische Arbeiten gegenüber gestellt wurden.

Besonders thematisiert wurde die Frage nach der Einlösung von Versprechungen und Hoffnungen auf eine freiere Gesellschaft. Die spezifischen Ausformungen und Möglichkeiten der Präsentation künstlerischer Projekte waren in den Ländern des ehemaligen Ostens sehr unterschiedlich, jeweils abhängig von der jeweiligen politischen Situation und Kulturpolitik. Heute stellt die Etablierung eines „Turbokapitalismus“ die Kunstszene und die KünstlerInnen der jungen Generation vor neue Herausforderungen.

Die Doppeldeutigkeit des Begriffes „Performance“ im künstlerischen und wirtschaftlichen Sinne war ein weiteres Thema der Ausstellung. Wie arbeiten KünstlerInnen unter den neuen neoliberalen Wirtschaftsbedingungen? Welche Fragen stehen heute im Zentrum ihres Schaffens und inwiefern beziehen sie sich in ihren künstlerischen Arbeiten auch auf Projekte der Generation der 1970er Jahre? Der Begriff der Reperformance spielt so in vielen Arbeiten jüngerer KünstlerInnen eine bedeutende Rolle.

Die Kontinuität der Performanceszene in Bezug auf die Beschäftigung mit der Kunstform Reperformance ist ein Spezifikum im ehemaligen Ostblock. Regelmäßig stattfindende Festivals – z.B. in Timisoara (Zone Performance Festival) und Warschau (European Performance Art Festival) – haben zu einer ungebrochenen Präsenz in diesem Bereich beigetragen, welche in der westlichen Kunst nicht feststellbar ist.

Zur historischen Erläuterung wurden in einer Timeline die bedeutendsten politischen Ereignisse angeführt, die 1989 zum Sturz des kommunistischen Systems in den Ländern des ehemaligen Ostblocks geführt haben.

KünstlerInnen:
Marina Abramović (RS), Paweł Althamer (PL), Maja Bajević (BA), Matei Bejenaru (RO),
Cesary Bodzianowski (PL), Tomislav Gotovac (HR), Ion Grigorescu (RO), Tibor Hajas (HU),
Ana Hoffner (RS), Sanja Iveković (HR),
Barbora Klimova (CZ), Július Koller (SK),
Jiří Kovanda (CZ), Katarzyne Kozyra (PL),
Ivan Moudov (BG), Roman Ondák (SK),
Tanja Ostojić (RS), Ewa Partum (PL),
Lia und Dan Perjovschi (RO), Gordan Savicic (BA), Nino Sekhniashvili (GE), Petr Štembera (CZ), Mladen Stilinović (HR) Avdei Ter-Oganian (RU), Raša Todosijević (RS)

Kuratorin: Hemma Schmutz
Projektassistenz: Susanne Staelin
Architektur: Margit Ann Berger, Eva Musil

Petr Štembera, Joining, 1975, s/w-Fotografie

Petr Štembera, Joining, 1975, s/w-Fotografie
Foto: © Salzburger Kunstverein

Petr Štembera, Joining, 1975, s/w-Fotografie