04–07
2007
 
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Termine 2007

26.04.–08.07.2007
Ausstellung

Anita Leisz

Eröffnung:„Demonstration“ Film- und Videoprogramm, 25. April 2007, 19 Uhr
Zur Ausstellung spricht Will Benedict, Künstler

Kunstgespräch: 26. April 2007, 18 Uhr mit Anita Leisz und Barbara Steiner, Leiterin der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig

„Die zeitgenössische Kunst ist eine ganz konkrete Sache. Sie arbeitet weniger mit der Visualität selbst, vielmehr mit deren Funktion. Die zeitgenössische Kunst zeigt die Funktionen der Gegenstände. Sie versucht uns gewohnte Alltagsdinge vorzuführen, aber in einer ungewöhnlichen Funktion, oder sie spitzt ihre banale Verwendung so zu, dass sie absurd erscheinen. Das zeitgenössische Kunstwerk möchte ein unerkannter Gegenstand sein. Seine Hauptaufgabe besteht darin, dem Betrachter eine Beziehung zu dem Gegenstand als einem neu zu sehenden und neu zu entdeckenden Ding zu ermöglichen. Außerdem wirftes eine Reihe traditioneller philosophischer Fragen auf: Wie bewegen wir uns im Raum, wie schauen wir …“ (Anatolij Osmolovskij)

Die Arbeit mit Texten und abstrakten Raumelementen sind neben Zeichnungen die zentralen Mittel der künstlerischen Produktionsweise von Anita Leisz. In ihren Installationen verdichten sich einzelne sprachliche und materielle Elemente zu einem Ort, der von Gegenwärtigem spricht und der Flüchtigkeit Raum gibt. Die für die Ausstellung im Salzburger Kunstverein konzipierten Arbeiten setzten sich mit der Entstehung von Raum und Umraum, Innenraum und Außenraum auseinander. Das verwendete Material spielt dabei eine wichtige Rolle und stellt die Verbindung zur Lebenswelt her. Die Künstlerin arbeitete mit Gipsfaserplatten, wie sie im Bereich der Innenarchitektur verwendet werden. Eine Wand, ein Stück Glas, das an der Wand lehnt, Bohrlöcher, die nicht verputzt sind, erklärten sich zum Kunstwerk. Mitten im Raum war ein Objekt installiert, das diesen strukturiert, und gleichzeitig als Wand gelesen werden konnte. Eine weitere Skulptur aus demselben Material, nahm anthropomorphe Charakeristika an. Die beiden nach oben zeigenden Spitzen konnten als Arme, die in die Höhe gestreckt werden, gelesen werden – Sieg oder Niederlage? Sowohl als auch. Das Bild im Raum ist ein objet trouvé, ein Puzzle, das bereits zusammengesetzt ist. Die Studioaufnahme zeigte das Portrait zweier Katzen. Dieses inszenierte Bild, das durch die starr auf uns gerichteten Augen der beiden Katzen eine unheimliche Präsenz ausstrahlt, verweist auf eine Gegenwärtigkeit, die die Anwesenheit des Gegenübers herstellt. Die Künstlerin arbeitete mit dem Mittel der Reduktion und warf damit die Frage auf, wie viel notwendig ist, um den Zustand einer bestimmten Intensität zu erzeugen.

Anita Leisz wurde 1973 in Leoben geboren und studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Seit 1995 präsentiert sie ihre Arbeiten regelmäßig in Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. 2000 im Großen Saal der Wiener Secession oder 2005 im Kunstverein Langenhagen in Deutschland.