07.10.–28.11.2004
Ausstellung | Großer Saal

Cameron Jamie
Studien zu drei Filmen: BB / Spook House / Kranky Klaus

Eröffnung: 13. Oktober, 19 Uhr
zur Ausstellung spricht Hildegund Amanshauser

The creepiest things in the world are always the things that are considered to be the most “normal”. (Cameron Jamie)

Cameron Jamies Arbeiten – eine Mischung aus Video, Klang, Performance, Fotografie und Zeichnung – beschäftigen sich mit europäischer und amerikanischer Geschichte und Kultur, insbesondere in ihren dysfunktionalen Erscheinungsformen. Jamies scharfes kritisches Auge richtet sich häufig auf rituelle Praktiken der Populärkultur und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben und die Psyche. Hintergrund für die vielschichtigen Arbeiten des Künstlers bilden seine eigene Folklore und seine eigenen Mythologien. Ausgehend vom Fallbeispiel der amerikanischen Vorstadtkultur analysierte er, wie sich mythologische Strukturen formen und verbreiten und in welchem Maß sie zur Erschaffung individueller Welten und fiktionaler Selbstbilder von Individuen beitragen.

Cameron Jamie hat für den Salzburger Kunstverein eine eigene Installation gestaltet. Im Zentrum der Ausstellung standen drei dokumentarische Videofilme von Cameron Jamie, die allerdings ausschließlich als Pre-Exhibition, einige Tage vor der Ausstellung, im Großen Saal präsentiert wurden: BB, 2000, 18 Minuten, erforscht das amerikanische Backyard Wrestling, ein Phämomen der Untergrund Jugendkultur amerikanischer Vorstädte, eine apokalyptische Sicht auf intensive Gefühle, Phantasie, Gewalt und Rollenspiele von Jugendlichen. Spook House, 2003, 20 Minuten, zeigt unheimliche theatralische Inszenierungen, die US Amerikaner für Halloween entwickeln, die mit Tod, Angst und Gewalt zu tun haben. Kranky Klaus, 2003, 25 Minuten, schließlich zeigt den Krampusbrauch im Gasteiner Tal, die ritualisierte Praxis von Gewalt, die innerhalb der Gesellschaft an diesem Tag in die Familien einbricht. Donnerstag 7.10. und Freitag 8. 10., jeweils 18 Uhr Samstag 9.10., 18 Uhr bis 1 Uhr nonstop (im Rahmen der Langen Nacht der Museen)

Die Ausstellung selbst präsentierte Fotografien, Filmstills, Zeichnungen und extra für die Ausstellung geschnitzte Masken, die Cameron Jamie gemeinsam mit dem Gasteiner Schnitzer Max Kössler produzierte.