12.12.2001–10.02.2002
Ausstellung I Kabinett

Udo Klapf
Future Jazz

Eröffnung: 12. Dezember 2001, 19 Uhr
Zur Ausstellung spricht Hildegund Amanshauser

Klapf arbeitet in den Medien Zeichnung, Malerei, Fotografie, Computeranimation und ist auch als Komponist tätig. In der Ausstellung im Grafischen Kabinett zeigte er Wandzeichnungen und eine Computeranimation.

Anselm Wagner, 1995: Im Zentrum von Klapfs Arbeiten stehen so gegensätzliche künstlerische Instrumentarien wie Linie und Raum. In seinen kleinformatigen realistischen Handzeichnungen – Kabinettstücken der zeichnerischen Verdichtung von Wirklichkeit, deren Vorarbeiten sich oft montagelang hinziehen – konzentriert sich ein Bewegungsablauf oder eine Raumflucht auf wenige präzis gesetzte Umrisslinien, die den so umrissenen Gegenstand gerade durch die Überschärfe räumlicher Definition fremd und unwirklich erscheinen lassen.
Die Tradition der klassischen Umrisszeichnung um 1800 verbindet sich hier mit der kalten Präzisionsästhetik von computergenerierten Architekturgraphiken, wie sie heute zur Simulation von Gebäudeansichten verwendet werden. Oft sind solche Planzeichnungen von Pflanzen und Menschen bevölkert, denen dieselbe schematisierte Starre anhaftet wie den gebauten Plätzen, Straßen und Häusern. In Klapfs Miniaturen wird dieser Zug zur Leblosigkeit, zur nature morte radikalisiert und zugleich poetisch aufgewertet. Ein Blick ins Atelier, das Frühstücksgeschirr, eine banale Straßenszene – Alltäglichkeiten, die durch die rätselhafte Klarheit des Konturs monumentale Dauer erhalten.

Udo Klapf, 1959 in Salzburg geboren, studierte an der Hochschule Mozarteum, der Akademie der Bildenden Künste und der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Er lebt in Salzburg.

Er war Preisträger des Landesförderpreises des Salzburger Kunstvereins 2000.