10–12
1996
 
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Termine 1996

17.10.–01.12.1996
Ausstellung

Gottfried Hundsbichler / Joelle Tuerlinckx

Im Salzburger Kunstverein besteht – architektonisch und in seinem traditionellen Verständnis – ein eklatantes Dominanzverhältnis des großen Ausstellungsraumes gegenüber der ihn an seiner Außenwand umlaufenden Ringgalerie. An dieser Wand, als einer Trennung zwischen Innen und Außen, zwischen wichtig und marginal, musste sich jedoch entscheiden, ob hier ein Dialog, als der die Doppelausstellung von Gottfried Hundsbichler und Joëlle Tuerlinckx konzipiert war, überhaupt möglich wäre. Unmöglich war jedenfalls, die Diskrepanz dieser beiden Ausstellungsräume einfach zu negieren. Die Aufteilung der üblichen Ausstellungszeit in zwei Hälften (die zuerst dem einen, dann dem anderen das Zentrum bzw. den Ring überließ) war schließlich Voraussetzung dafür, daß ein (bei aller unterschiedlicher Behandlung dieses Aspekts) für die Arbeit beider Künstler wesentliches Merkmal zum Tragen kommen konnte: die Arbeit im und am Raum als steter Hinweis auf eine Bewegung in der Zeit. Über die hierarchische Gegensätzlichkeit der Räume hinweg und gleichsam fortwährend bedrängt durch die zeitliche Limitierung – und auf diese Weise ihre eigene Zukunft ankündigend oder ihre Gegenwart schon als etwas Vergangenes erinnernd – konnten so Momente des Beharrens und Momente des Weitergehens und Verschwindens in eine transparente Beziehung zueinander geraten. An diesen Momenten entzündete sich schließlich ein Dialog zwischen beweglichen bildnerischen Findungen, die sich dem Gedächtnis eher durch visuelle Implikation als durch ihre reale Erscheinung einprägen.

Kuratorin: Ulli Lindmayr