08
2011
 
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Termine 2011

09.08.2011
Veranstaltungen

Lesen und Handarbeiten mit Julius Deutschbauer & Lesung von Josef Winkler
in der Bibliothek ungelesener Bücher

Dienstag, 09. August 2011

ab 18.00 Uhr

Lesen und Handarbeiten in der Bibliothek ungelesener Bücher

19.30 Uhr
Lesung von Josef Winkler aus Roppongi. Requiem für einen Vater (2009)

Josef Winkler ist einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftsteller. Ausgehend von autobiografischen Erfahrungen seiner Kindheit in Kärnten setzt er sich seit seinem Debütroman Menschenkind (1979) in seinen Büchern mit den Themen Tod, Ritualen, Katholizismus und Patriarchat, Isolation oder Homosexualität auseinander. 2008 wurde Josef Winkler mit der wichtigsten deutschen Literaturauszeichnung, der Georg-Büchner-Preis, ausgezeichnet. In der Begründung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung hieß es: „Josef Winkler hat auf die Katastrophen seiner katholischen Dorfkindheit mit Büchern reagiert, deren obsessive Dringlichkeit einzigartig ist. Was Winkler seit seinem ersten Roman Menschenkind (1979) in einer barock-expressiven Sprache immer neu anklagt, bildet zugleich das produktive Element einer Hassliebe, in der Blasphemie und Frömmigkeit, Todessehnsucht und Todesangst sich zu einem bewegenden Abgesang auf eine untergehende Welt vereinen.“ Auch politisch meldet sich Josef Winkler immer wieder zu Wort, wie zuletzt lautstark in seiner Eröffnungsrede zum Bachmann-Preis 2009.

Mitte September 2011 erscheint sein neues Buch Die Realität so sagen, als ob sie trotzdem nicht wär oder Die Wutausbrüche der Engel. Es versucht Antworten zu geben auf Fragen wie: Josef Winkler, wer ist das? Wo kommt er her? Was hat ihn geprägt? Wie ist er zum Schriftsteller geworden? Warum schämt er sich seit kurzem nicht mehr, wenn er nicht jeden Tag an Selbstmord denkt?

Im Salzburger Kunstverein wird Josef Winkler aus seinem 2009 erschienen Buch Roppongi – Requiem für einen Vater lesen. „Als ich mich vor drei Jahren mit meiner Familie in Tokio aufhielt, wo wir im Stadtteil Roppongi wohnten, starb im Alter von 99 Jahren mein Vater, der mir ein Jahr vor seinem Tod in einem kurzen, aber dramatischen Telefonmonolog mitteilte, dass, wenn es soweit sei, ich nicht zu seinem Begräbnis kommen solle.“

Josef Winkler wurde am 3. März 1953 in Kamering bei Paternion in Kärnten geboren und lebt derzeit in Klagenfurt. Seit 1982 ist Josef Winkler freier Schriftsteller. 2005 erhielt er den Premio Laterial in Madrid und den Franz Nabl-Preis, den Literaturpreis der Stadt Graz. 2008 wurde er mit dem Großen Österreichischen Staatspreis 2007 ausgezeichnet, im gleichen Jahr ging auch die wichtigste deutsche Literaturauszeichnung, der Georg-Büchner-Preis, an ihn. Zuletzt feierten ihn die „Salzkammergut Festwochen Gmunden“ mit einem „Fest für Josef Winkler“.

Im Rahmen der Ausstellung Sense and Sensibility

Josef Winkler

Josef Winkler
Foto: (c) Jerry Weber, Suhrkamp Verlag