04.03.2009
Großer Saal

Was gibt es Neues im Osten?
Vortrag von Raluca Voinea

Was gibt es Neues im Osten?
Überlebenstaktiken und Erfolgsstrategien von unabhängigen rumänischen Institutionen im Bereich der bildenden Kunst

Mit dem Ziel, sich im Europa nach dem Mauerfall eine unverkennbare Stimme zu verschaffen, löste sich die rumänische Kunstszene in den 1990er Jahren langsam von der bis dahin praktizierten Selbstausbeutung und der Hoffnung auf eine sofortige, wundersame Professionalisierung der Szene mit Hilfe externer Kräfte. Einer Handvoll KünstlerInnen, KritikerInnen und KuratorInnen gelang es, eine offensive Haltung einzunehmen und die kulturelle Szene in die eigene „Kampfzone“ zu verwandeln, um zu beweisen, dass die konservative Wahrnehmung der Öffentlichkeit als auch die offizielle Politik gegenüber Kunst verändert werden können.
Die Präsentation konzentriert sich auf die Aktivitäten einiger NGOs und Galerien, auf die KünstlerInnen, die von diesen gefördert werden und auf das schwierige Umfeld, in dem sie alle arbeiten. Die Gruppen, Institutionen und Räume, über welche Raluca Voinea sprechen wird, sind z. B. Vector in Iasi (Veranstalter der Periferic Biennale), H.arta in Timisoara, IDEA in Cluj, Pavilion (Veranstalter der Bukarest Biennale), das Centre for Visual Introspection, und ParadisGaraj in Bukarest sowie die Galerie Plan B in Cluj und die Galerien Andreiana Mihail und Posibila in Bukarest.

Raluca Voinea ist Kuratorin der heurigen Jahresausstellung der Mitglieder des Salzburger Kunstvereins. Die rumänische Kuratorin baute mit KollegInnen die Internetplattform e-cart auf und betreute 2007 gemeinsam mit Marius Babias und Sabine Hentzsch das Projekt „Public Art Bukarest“. 2008 arbeitete sie bei der Berlin Biennale mit und betreute dort den Schinkel Pavillon, in welchem fünf von KünstlerInnen zusammengestellte Ausstellungen präsentiert wurden. Sie erwarb in London am Royal College of Art einen MA im Bereich Curating Contemporary Art und arbeitet im Moment an einer neuen Struktur für Kunst im öffentlichen Raum in Bukarest.