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News 2019

01.12.2019

Gewinnerin des SpallArt Prize 2020: Luise Schröder

Sponsor: Sammlung SpallArt
Verwaltet vom Salzburger Kunstverein


Der Salzburger Kunstverein gibt die Gewinnerin des internationalen SpallArt Prize Salzburg 2020 bekannt. Dieser internationale Preis für herausragende Leistungen in zeitgenössischer Kunst ist ein alternierender Preis. 2019 bis 2021 liegt der Fokus auf zeitgenössischer Fotografie.

Luise Schröder Preisträgerin des
SpallArt Prize Salzburg 2020

Die Jury hatte 118 Bewerbungen zu berücksichtigen. Nach einer intensiven Beurteilungsphase wurde eine Shortlist erstellt; danach wurde die deutsche Fotografin Luise Schröder aus Potsdam als Gewinnerin des Preises ausgewählt. Der SpallArt Prize Salzburg wird von SpallArt gesponsert und besteht aus einem Preisgeld von 4.000 € und einer einmonatigen Residency im Salzburger Kunstverein.

Die Jury bestand aus Adrian Paci (Künstler, Albanien/Italien), Karin Peyker (Künstlerin, Fotografin und Vorstandsmitglied des Salzburger Kunstvereins) und Christiane Kuhlmann (Kuratorin für Fotografie und Medienkunst, Museum der Moderne, Salzburg).

Jury Begründung
Die deutsche Fotografin und Medienkünstlerin Luise Schröder verbindet in ihren Arbeiten künstlerische und politische Recherche vor allem zu historischen Themen.

2014 stellte sie in der Reihe Talents bei C/O Berlin Arbeit am Mythos vor, eine visuelle Spurensuche durch aktuelle und historische, kulturelle und politische Schichten der Stadt Dresden zwischen der Bombardierung 1945 und der Jahrhundertflut im Jahr 2002. Dabei untersuchte sie wie Bilder der Zerstörung sich zu einem wiederholten Mythos bis in die Gegenwart fortschrieben.

2015 zeigte sie im Art Space in Tel Aviv eine installative Arbeit zum Frauenbild zwischen 1920 und 1970 im Israelischen Kibbuz.

2018 entstand UNAMERICA Relocating Memories. Luise Schröder beschäftigt sich in dieser Arbeit mit dem Gedenken an die Internierung von Japanern im ehemaligen War Relocation Center in Manzanar, USA während des zweiten Weltkrieges und den heutigen Erinnerungs-Ritualen der nachfolgenden Generation. In ihrer Videoinstallation zieht sie Vergleiche zu den Fotografien Ansel Adams und Dorothea Lange.

Bei allen Projekten erwies sich die Fotografin als eine exzellente Analytikerin, die ihre Ergebnisse in eigene fotografische Arbeiten überträgt und oftmals raumgreifend in Szene setzt. Die Jury überzeugte die Konsequenz mit der sie bereits seit ihrem Studium 2009 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Heidi Specker und Prof. Günther Selichar eine eigenständige fotografische Bildsprache für historische und gesellschaftliche Zusammenhänge entwickelt hat.

Die Jury wünscht Luise Schröder für Ihren künstlerischen Aufenthalt in der Stadt Salzburg neue Anregungen und Anstöße, um den eingeschlagenen Weg weiter auszubauen zu können.

Luise Schröder
Geboren am 1982 in Potsdam
2001 - 2003 Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Arabistik, Freie Universität Berlin
2004 - 2011 Studium der Fotografie und Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig
seit 2007 Kunstvermittlerin am Museum für zeitgenössische Kunst, Leipzig
2011 Diplom Fotografie / Medienkunst mit Auszeichnung
2013 Meisterschüler_innenstudium Klasse für Mass Media Research und Kunst im öffentlichen medialen Raum, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig
Lebt und arbeitet in Potsdam, Leipzig und Paris

Ausgewählte Einzelaustellungen
2018 UNAMERICA Relocating Memories , Galerie EIGEN+ART, Leipzig
2016 She Takes a Hand Herself in History, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
2015 Traces, Art Space Tel Aviv
2014 Figures of Remembrance, Kunstverein Bielefeld

Ausgewählte Gruppenaustellungen
2019 FLUCA Austrian Cultural Pavilion, Plovdiv, Bulgarien
2018 Photo Israel, International Photography Festival #6, Tel Aviv
Gute Aussichten Deluxe, Deichtorhallen Hamburg
2017 A Romance with Revolution, Pushkinskaya 10, St. Petersburg
2016 Leipziger Baumwollspinnerei

Über Spallart
Die private Kunstsammlung SpallArt entstand aus Andra Spallart’s Begeisterung für die Möglichkeiten der Fotografie, unsere Wahrnehmungen zu hemmen, zu verwehren oder herauszufordern. Ende der 1980er Jahre erwarb sie ihre ersten zeitgenössischen Foto- und Videoarbeiten. Die Sammlung begann mit Schwerpunkt österreichische Fotografie und hat sich um eine europäische und internationale Ausrichtung erweitert. Seit 2011 ist die Sammlung in der Öffentlichkeit zunehmend durch diverse Buchprojekte und Ausstellungen präsent, z.B. zeigte Andra Spallart kuratierte Ausstellungen im Foto-Raum (www.foto-raum.at) in Wien. Auch nach dem Umzug nach Salzburg erweitert sich die Sammlung stetig. Temporäre Pop-up Ausstellungen im dortigen Kunstlager zeigen und vermitteln unter dem Titel „Open Space“ regelmäßig Ausschnitte der fotografischen Themenbreite. Die gesamte Sammlung wird online präsentiert.
www.sammlung-spallart.at

Über den Salzburger Kunstverein
Der SpallArt Prize Salzburg wird vom Salzburger Kunstverein verwaltet. 1844 gegründet ist der Salzburger Kunstverein eine langjährige und führende Organisation für zeitgenössische Kunst. Mit Sitz im Künstlerhaus, erbaut 1885, organisiert der Salzburger Kunstverein rund zwölf Ausstellungen mit nationaler und internationaler Kunst pro Jahr. Seit 2014 ist Séamus Kealy der Direktor.

SpallArt Bewerber_innen:
Insgesamt 118, davon weiblich: 64, männlich: 54
Deutschland: 54
Österreich: 26
USA: 6
Indien: 4
England, Ägypten, Niederlande, Irland: je 3
Italien, Spanien: je 2
Russland, Ungarn, Slowenien, Oman, Litauen, Estland, Tschechien, Südafrika, Israel, Thailand, Finnland, Frankreich: 1

Luise Schröder, Arbeit am Mythos, 2011, Archival print, 70 x 100 cm, courtesy of the artist

Luise Schröder, Arbeit am Mythos, 2011, Archival print, 70 x 100 cm, courtesy of the artist

Luise Schröder, Arbeit am Mythos, 2011, Archival print, 70 x 100 cm, courtesy of the artistLuise Schröder, Arbeit am Mythos, 2011, Archival print, 70 x 100 cm, courtesy of the artistLuise Schröder, Arbeit am Mythos, 2011, Deichtorhallen Hamburg, Haus der Photographie 2012, Foto: Franziska ZachariasLuise Schröder, She Takes a Hand Herself in History, 2015, Art Space Tel Aviv 2015, © Luise SchröderLuise Schröder, She Takes a Hand Herself in History, 2015, HD-Video, (Adela Yawitz), 11 min, © Luise SchröderLuise Schröder, She Takes a Hand Herself in History, 2015, HD-Video, (Liran, Aviv & Shani Hadashi), 1 min, © Luise SchröderLuise Schröder, UNAMERICA Relocating Memories, 2018, HD-Video, 18 min, courtesy of the artistLuise Schröder, UNAMERICA Relocating Memories, 2018, HD-Video, 18 min, courtesy of the artistLuise Schröder, UNAMERICA Relocating Memories, 2018, HD-Video, 18 min, courtesy of the artist