05–07
2011
 
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Termine 2011

05.05.–10.07.2011
Ausstellung im Café Cult #49

Gabriele Chiari

Im Rahmen der Ausstellungsreihe im CaféCult #49 zeigte Gabriele Chiari eine Arbeit, die sie eigens für das CaféCult angefertigt hat.

Den Arbeiten von Gabriele Chiari liegt ein experimenteller Umgang mit dem Medium Farbe und Papier zugrunde. In ihren Arbeitsprozessen faltet oder zerknüllt sie Papier und lässt Farbe darüber fließen, um es anschließend wieder zu glätten. Es können sich auch Pfützen bilden, deren Ränder die Struktur der Malerei festlegen. Oder sie formt nasses Papier über Wellblech, streicht es mit Farbe ein, lässt es kurz antrocknen und anschließend im Freien beregnen. Dadurch entstehen scheinbar wie absichtslos Formen und Bilder.

Für Gabriele Chiari ist diese Malweise jedoch ein Spiel, das zwischen Zufall und Berechnung changiert. Die Bilder und Formen entstehen zunächst nur im Kopf der Künstlerin. In verschiedenen Arbeitsschritten und Auswahlprozessen versucht sie sich diesen vorgestellten Strukturen mittels ihrer Malerei anzunähern. Gabriele Chiari fühlt sich als Impulsgeberin ihrer Arbeiten, die sich schließlich in gewisser Weise selbständig machen.

Ausgangspunkt für das Bild im CaféCult war der Raum selber; sein Licht und das Spiel zwischen Innen- und Außenraum. War anfangs noch die vorbei fließende Salzach und somit die Idee des Fließenden Impulsgeber, trat rasch der Malprozess stärker in den Vordergrund.

Für das Cult-Bild war es mir wichtig, auf den Raum einzugehen, auf sein Licht, das Spiel zwischen Innen- und Außenraum. Inspiriert hatte mich anfangs die vorbei fließende Salzach, doch im Arbeitsprozess kam ich rasch von der Idee des Fließenden ab. Der Farbton der Salzach, ein Türkis, ist jedoch geblieben, auch wenn er sich eine Spur künstlicher und kälter zeigt als jener, den man manchmal vom Café aus sehen kann.

Auf der Suche nach der richtigen Distanz / Beziehung kam der Malprozess an sich immer mehr in den Vordergrund. Er konzentrierte sich hier auf eine einzige Geste, das Tauchen einer zehn Meter langen Papierrolle in ein Farbbad. Darauf folgten langes Warten und schließlich das Ausrollen, das die Zeichnung erst sichtbar werden ließ. Aus dieser wählte ich eine Sequenz, proportional zur Wand im Café Cult.
(Gabriele Chiari)


Gabriele Chiari, geboren 1978 in Hallein, lebt und arbeitet in Paris. Gabriele Chiari studierte Malerei an der École nationale supérieure des beaux-arts in Paris. Zuletzt stellte sie ihre Arbeiten in den Einzelausstellungen „En regard(s)“, Domaine de Kerguéhennec, Bignan sowie „Le léger, le grave“, École des beaux-arts, Beaune, 2011 und „Untergrund“, Galerie d’art, Créteil, 2010 aus.

Gabriele Chiari, ohne Titel, 2011, pigmentierte Tusche auf Chinapapier, 96 x 380 cm

Gabriele Chiari, ohne Titel, 2011, pigmentierte Tusche auf Chinapapier, 96 x 380 cm
Foto: SKV