07–09
2008
 
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Termine 2008

17.07.–14.09.2008
Großer Saal & Kabinett

Gülsün Karamustafa
Mobile Stages

Eröffnung: 16. Juli 2008, 20 Uhr

Lecture: 30. Juli 2008, 20 Uhr
(im Rahmen der Vortragsreihe The Artist Her/Himself)

Gülsün Karamustafa gilt als die „grande dame“ der türkischen zeitgenössischen Kunst. Sie kann auf ein sehr umfangreiches und äußerst vielschichtiges Werk zurückblicken. Ausgehend von der Malerei der 1970er Jahre, die von naiver Kunst beeinflusst war, verwendete sie in den folgenden Installationen Wandbehänge aus dem Bereich der Populärkultur und der Wohnungsdekoration und setzte sie zu neuen hybriden Collagen zusammen. In fotografischen Projekten behandelte sie die Geschichte der orientalistischen Malerei, in Videofilmen interviewte sie ehemalige Gefängnisinsassinnen oder Gastarbeiterinnen aus Moldawien. So umfasst ihr Oeuvre die naive Malerei, textile Installationen, Fotoinstallationen, partizipatorische Projekte wie ihre 100 Dollar-Flohmärkte, Videodokumentationen mit soziologischem Hintergrund aber auch historische Aufarbeitungen ihres Herkunftslandes, wie den Film „Memory of a Square“ über den bekannten Taksimplatz in Istanbul. Verbindendes Element all ihrer künstlerischen Arbeiten ist die Frage nach kultureller Identität – sie bezieht sich dabei oftmals auf Stuart Halls Konzepte einer nicht fixierten, hybriden und sich ständig neu zusammensetzenden Identität. Nach einer Reihe von Präsentationen in Gruppenausstellungen in Österreich – u. a. bei der einflussreichen Ausstellung „Inklusion/Exklusion“ 1996 in Graz – präsentierte der Salzburger Kunstverein im Sommer 2008 die erste umfassende Einzelausstellung der Künstlerin in Österreich. Parallel und in Kooperation mit dem Kunstverein hat die Künstlerin drei Wochen lang an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg unterrichtet und im Rahmen der Serie „The Artist Her/Himself“ eine Lecture gegeben. In Salzburg zeigte die Künstlerin zwei Projekte, welche wiederum sehr deutlich die Kitsch-Thematik aufgriffen und sich mit der Modeindustrie beschäftigten. Einerseits wurde im Kabinett ihre dreiteilige Videoinstallation mit dem Titel „Tailor Made“ gezeigt, welche während einer Amateurmodeschau in Istanbul gedreht wurde. Andererseits präsentierten wir im Großen Saal ihr Projekt „The City and the Secret Panther Fashion“, eine Installation mit einem Video, Fotografien, Videostills und zwei Umkleidekabinen, welche Einblick in die im Geheimen blühende Panther-Mode in Istanbul gewährte und zum Mitmachen animierte.

Gülsün Karamustafa, geboren 1946 in Ankara, lebt und arbeitet in Istanbul

Rezensionen: www.artnet.de/magazine/reviews/seyfarth/seyfarth08-21-08.asp diestandard.at/?url=/?id=1216918696109
www.artmagazine.cc/content33189.html


The City and the Secret Panther Fashion, 2007, Video, Farbe, Ton, 13 min 6 sec, Musik: Baba Zula, Farbfotografie