10.02.–17.04.2005
Großer Saal

Bernhard Fruehwirth/Johannes Steidl

Eröffnung: 9. Februar 2005, 19 Uhr

Die Doppelausstellung Bernhard Fruehwirth/Johannes Steidl bildete den Auftakt des Ausstellungsprogramms 2005 im Großen Saal des Salzburger Kunstvereins. Die Präsentation der beiden Künstler setzte eine Serie fort, die jeweils einen Salzburger Künstler mit einer zweiten Position konfrontiert (u.a. Kai Kuss/Octavian Trauttmansdorff 2001; Marco Lulic/Hans Pollhammer 2003).

Bernhard Fruehwirth geht in seinen Arbeiten von Alltagsbeobachtungen und biografischen Momenten aus. Anhand von Fotos zeichnet er Interieurs wie sein früheres Jugendzimmer detailgenau ab (Have a Psychotic Day!, 1998), stellt das fingierte Szenario eines Brandes in seinem Atelier nach (All Burn Down, 2002), oder rodet Sträucher von der Böschung vor seinem Wohnungsfenster und verpflanzt sie in einen Ausstellungsraum (Reelle Duelle, Secession Wien 2004). Charakteristisch für seine Arbeiten ist die Kombination unterschiedlicher Medien – u.a. Zeichnung, Fotografie, Video und Skulptur. Durch heterogene Materialien, subtile Veränderungen von Perspektiven oder auf den ersten Blick kaum wahrnehmbare Kontextverschiebungen schafft er Raum für ein weites semantisches Feld – eine Vielzahl an möglichen Assoziationen und Interpretationen.

Johannes Steidl ist mit Zeichnung, Malerei und installativen Projekten hervorgetreten. In den Installationen der letzten Jahre hat er die Grenzen des Machbaren ausgelotet. (Kreuzigung, Pernerinsel Hallein 1992; it´s all over now, baby blue, 40 Tage/20 Ausstellungen Salzburger Kunstverein 1998). In den Zeichnungen und Malereien handelt seine Arbeit von den Zonen des Vorstellbaren (Feiung, MAXkunst 2000). In der Ausstellung installiert er eine Reihe von Bildern, die Schildkröten als Ausgangsmotiv verwenden, begleitet von Skizzen und Notationen zu raumbezogenen Projekten.

Bernhard Fruehwirth, geboren 1968 in Bad Radkersburg, lebt in Wien. Johannes Steidl, geboren 1958 in Salzburg, lebt in Paris, Salzburg und Wien.